FAQ – Häufig gestellte Fragen
A
Anziehen
Sie dürfen nach der Operation alles uneingeschränkt anziehen. Feste Gürtel können ggf. zu lokalen Schmerzen führen. Empfohlen wird bei Leistenbruchoperationen für eine gewisse Zeit fest anliegende Unterhosen zu tragen.
Arbeitsunfähigkeit
Die Dauer der Arbeitsunfähigkeit nach der Operation richtet sich hauptsächlich nach der beruflichen Tätigkeit. Je körperlich belastender der Beruf ist desto länger die Arbeitsunfähigkeit: Bei leichter Tätigkeit ein bis zwei Wochen, bei schwerer Tätigkeit bis zu vier Wochen.
Aufstehen
Schon am Tag der Operation dürfen und sollten Sie aufstehen – auch um einer Thrombose vorzubeugen. Das erste Aufstehen sollte immer im Beisein des Pflegepersonals erfolgen.
Autofahren
Verzichten Sie nach dem Eingriff möglichst für eine Woche auf eigenständiges Autofahren. Bei bestimmten Bewegungen könnten noch Schmerzen und damit Reaktionsverzögerungen auftreten.
B
Bauchbinde
Nach Hernien-OPs ist das Tragen einer elastischen Bauchbinde ratsam. Die empfohlene Dauer variiert je nach Hernien- und OP-Art: eine Woche bei Leistenbrüchen, zwei Wochen bei kleineren Bauchwandbrüchen und sechs Wochen bei großen Hernien sowie Rektusdiastasen.
In der ersten Woche nach der OP sollten Sie die Bauchbinde Tag und Nacht tragen, ab Woche zwei nur noch tagsüber.
Belastung
Grundsätzlich dürfen Sie sich nach Ihrer OP schmerzabhängig belasten. Wir empfehlen jedoch eine leichte Schonung in den ersten Wochen.
Zur Orientierung: Heben Sie in der ersten Woche nach der OP maximal fünf Kilo. Nach Abschluss der Wundheilung (sieben bis zehn Tage) können Sie die Belastung schmerzabhängig steigern. Volle Belastung ist je nach OP-Typ nach vier bis sechs Wochen wieder möglich.
Blähungen
In der ersten Woche nach Bauchspiegelungs-Operationen können harmlose Blähungen auftreten. Ggf. ist die Einnahme von Sab Simplex- oder Lefax-Tabletten sinnvoll.
C
Cremes
Bitte in den ersten sieben Tagen nach der Operation keine Cremes auf die Wunde auftragen.
D
Duschen
Sie dürfen ab dem 2. Tag nach der Operation, egal, ob diese offen oder endoskopisch durchgeführt wurde, duschen. Wasser oder Seifenlösung darf über die frischen Wunden laufen.
Wechseln Sie nach der Dusche Ihr Pflaster, trocknen Sie die Wunde vorab mit einem sauberen Handtuch ab. Spezielle Duschpflaster sind nicht erforderlich.
E
Essen
Sie dürfen noch am Tag der Operation kleine, magen-schonende Mahlzeiten zu sich nehmen. Patienten, die nach einer Vollnarkose über starke Übelkeit klagen, sollten erst nur Tee und Wasser trinken, und mit der Nahrungsaufnahme bis zum Rückgang der Übelkeit warten.
Bei Übelkeit bitte das Pflegepersonal informieren, damit Sie ggf. Medikamente erhalten. In den ersten Tagen nach der Operation sollte Erbrechen unbedingt vermieden werden.
F
G
Gehen
Schon am Tag der Operation dürfen Sie kleine Wege gehen. Gegen einen kleinen Spaziergang am Folgetag gibt es meistens keine Einwände.
H
Heben
Früher hieß es, dass man nach einer Bruchoperation lange Zeit nicht heben darf. Dies ist mit den neuen Operationstechniken 1 Woche nach der Operation bereits erlaubt. (Siehe auch „Belastung“ unter B).
Hernie
Griechisch für „Knospe“: Bei einer Hernie wölben sich Bauchfell oder Eingeweide durch eine Lücke in der Bauchwand nach außen (unter die Haut).
I
IFT
„IFT“ steht für intraoperative Faszientraktion und bezeichnet ein innovatives Verfahren, das den schonenden spannungsarmen Verschluss sehr großer Bauchwandhernien, insbesondere Narbenbrüche, ermöglicht. Die intraoperative Faszientraktion stellt eine der großen Spezialisierungen des Hamburger Hernien Centrums dar.
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Die Intraoperative Faszientraktion ist ein komplexes, erklärungsbedürftiges Verfahren, das von Prof. Henning Niebuhr zur spezifischen Anwendung in der Hernienchirurgie entscheidend weiterentwickelt und verfeinert worden ist. Prof. Niebuhr erklärt die OP in einer Video-Serie. Weitere Teile finden Sie auf unserem YouTube-Kanal.
Infektion
In seltenen Fällen kommt es zu Infektionen im Wundgebiet. Dies äußert sich durch Rötung, Schwellung und Druckschmerzhaftigkeit, die eher zunehmend sind. Diese Zeichen sollten Sie dem Operateur zeigen. Danach wird ein entsprechendes Behandlungskonzept erstellt.
Intimverkehr
Falls im Operationsgebiet kein Bluterguss bzw. keine nennenswerte Schwellung vorliegt und Sie schmerzfrei sind, ist vorsichtiger Intimverkehr zulässig. Bis zur Wundheilung sollte eine starke mechanische Beanspruchung der Wunden vermieden werden. Bei Männern sollte eine etwaige Hodenschwellung abgeklungen sein.
J
Joggen
Wenn die Wunden verheilt sind und die Schmerzen sich zurückgebildet haben -in der Regel nach zwei Wochen-, darf man wieder joggen gehen. Es wird eine Zeit dauern, bis man die volle Leistungskraft wiedererlangt (nach vier Wochen). Schmerzen, die nach Belastung auftreten und sich spontan nach einem Tag zurückbilden werden in den ersten Wochen nach der Operation häufiger beschrieben.
Siehe auch den Eintrag zu „Sport“
K
Komplikation
Bei dem Aufklärungsgespräch werden Sie über mögliche Komplikationen einer Bruchoperation aufgeklärt. Einzelheiten müssen Sie mit dem Operateur besprechen.
Kontrolle
Während der stationären Behandlung erfolgen tägliche ärztliche Befundkontrollen. Sollte in Ihrem individuellen Fall eine weitere Kontrolle nach Abschluss der Wundheilung ratsam sein, werden Sie von Ihrem behandelnden Arzt informiert.
Kühlen
Nach offenen Operationen macht es Sinn die Wunde in den ersten drei bis fünf Tagen nach dem Eingriff zu kühlen (Cold-Pack für eine Viertelstunde, alle drei bis vier Stunden).
M
MILOS
„MILOS“ heißt „Mini-to-Less-Open-Sublay“ und findet bei größeren Bauchwand- und Narbenbrüchen Anwendung. Nicht jedoch bei Leistenhernien. Die innovative Bauchwandbruch OP nach MILOS ist für den Patienten besonders schonend und zählt zu den großen Schwerpunkten des Hamburger Hernien Centrums.
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Die MILOS-OP wurde von Dr. Reinpold und Team in Hamburg erfunden und entwickelt. In unserer Video-Serie beantwortet er persönlich häufig gestellte Fragen und erklärt die Hintergründe, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten des MILOS-Verfahrens. Weitere Teile finden Sie auf unserem YouTube-Kanal.
N
Nachuntersuchung
Siehe „Kontrolle“ und/oder „Qualitätssicherung“
O
Operationstag
Am Operationstag kommen Sie bitte – wie mit dem Narkosearzt vereinbart – nüchtern in die Klinik. Auch blutverdünnende Medikamente müssen rechtzeitig – wie mit dem Chirurg besprochen – abgesetzt werden!
P
Pflaster
Bitte belassen Sie das direkt im OP aufgeklebte sterile Pflaster 24 – 48 Stunden auf der Wunde. Danach sollte das Pflaster einmal täglich (nach der Dusche) gewechselt werden. Die Steri-Strips (Klammerpflaster zur Wundentlastung) sollten für eine Woche auf der Wunde bleiben.
Q
Qualitätssicherung
Als Referenzzentrum für Hernienchirurgie nehmen wir an der Qualitätssicherungsstudie Herniamed teil. In diesem Rahmen senden wir Ihnen nach einem, fünf und zehn Jahren einen Fragebogen zu und bitten Sie höflich um Rückmeldung, um den Langzeiterfolg Ihrer Operation zu messen.
R
Ruhen
Siehe „Belastung“.
S
Schmerz
In der Frühphase nach der OP können Schmerzen auftreten. So sollten in den ersten Tagen Schmerzmittel eingenommen werden (in der Regel Novalgin oder Paracetamol). Nach einer OP per Bauchspiegelung sind durch den milden Gasdruck leichte Schulterschmerzen möglich, die sich rasch von selbst zurückbilden.
Der Wundschmerz ist bei allen Patienten in Intensität und Dauer unterschiedlich. Spätestens nach drei Wochen sollten die Schmerzen aber abgeklungen sein. Ist dies nicht der Fall, suchen Sie bitte ärztlichen Rat.
Serom
Serom nennen wir die Flüssigkeitsansammlung im Operationsgebiet, die in seltenen Fällen nach dem Eingriff auftritt und manchmal nur langsam vom Körper abgebaut wird.
Sex
Siehe „Intimverkehr“
Schluckstörung nach Zwerchfellbruch
Nach einer Zwerchfellhernienoperation kann es zu Schluckstörungen kommen in Folge von Verschwellungen am Übergang zwischen Speiseröhre und Magen. Das ist in der Regel nach fünf bis sechs Wochen vorbei. In der Zeit empfehlen wir fünf bis sechs kleine breiig-flüssige Mahlzeiten zu sich zu nehmen.
Sonne
Meiden Sie im ersten halben Jahr nach der OP starke Sonneneinstrahlung im Bereich der OP-Narbe sowie Solarium, um einer überschüssigen Narbenbildung entgegenzuwirken.
Sport
In der ersten Woche nach der OP sind nur leichte Aktivitäten wie kleine Spaziergänge ratsam. Nach Abschluss der Wundheilung (sieben bis zehn Tage) dürfen Sie wandern, Rad fahren, schwimmen und joggen. Nach vier bis sechs Wochen ist die volle Belastung und damit jede Sportart wieder erlaubt. Hinweis: Dies sind nur Richtwerte. Bitte sprechen Sie sich immer auch mit Ihrem behandelnden Arzt ab.
Stuhlgang
Starkes Pressen beim Stuhlgang sollte vermieden werden. Bei hartem Stuhl empfehlen wir ein mildes Abführmittel.
T
Temperatur
Siehe „Fieber“.
Thromboseprophylaxe
Zur Thromboseprophylaxe empfehlen wir Antithrombosespritzen und möglichst viel Bewegung.
V
Verband
Siehe „Pflaster“.
W
Wasser
Nach ca. 24 Stunden darf Wasser über eine frische Wunde laufen. Die Wunde sollte aber nicht in Wasser (Badewanne) aufweichen.